Neues aus der Zentralstelle Patientenverfügung
Wir teilen uns seit Jahresanfang Räume mit dem Betreuungsverein Mitte, ebenfalls ein Projekt des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg. Zwar haben wir auch neue Telefonnummern, aber Sie können sicher sein, dass uns Anrufe über unsere Notfall-Nummer 030 61 39 04-11 auch weiterhin unverzüglich erreichen. Pandemiebedingt sind persönliche Beratungen vor Ort in der Leipziger Straße 31-33 bisher noch absolute Ausnahme, aber sobald sich die Situation weiter bessert, können entsprechende Termine wieder telefonisch vereinbart werden.
Patientenverfügungen weiterhin ein Angebot zur Stärkung des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben
Weniger erfreulich ist eine Entscheidung des Finanzamts: Die Zentralstelle Patientenverfügung wurde den kommerziellen Mitbewerbern gleichgestellt – und genießt keine steuerlichen Erleichterungen mehr. Im Gegensatz zu diesen sehen wir die Erstellung von Patientenverfügungen jedoch nicht als Geschäftsmodell, sondern als Angebot zur Stärkung des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben und das seit über 25 Jahren.
Leider hat die Entscheidung zur Konsequenz, dass Spenden und Förderbeiträge zugunsten der Zentralstelle Patientenverfügung nun nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden können. Wir hoffen sehr, dass Sie uns dennoch auch weiterhin unterstützen! Steuerlich nicht absetzbare (Dauer-)Spenden sind weiterhin sehr willkommen! (IBAN DE30 1002 0500 0003 1364 03, Bank für Sozialwirtschaft)
Neues Hinterlegungsmodell – gleiche Leistung
Unser Modell der Hinterlegung von Patientenverfügungen musste zudem völlig neu strukturiert werden. Alle Hinterlegenden werden spätestens im Juli postalisch über die neuen Bedingungen informiert werden. An unserer Leistung ändert sich dabei jedoch nichts:
- die Abrufbarkeit der Patientenverfügung 365 Tage/Jahr (auch an Feiertagen und Wochenenden);
- die Unterstützung bei der Geltendmachung der bei uns hinterlegten Verfügung;
- die kostenlose Neuausstellung von Patientenverfügung, Vollmachten und Notfallpass bei Aktualisierungsbedarf;
- der 2-jährliche Erinnerungsservice zur Aktualisierung;
- und vieles mehr bieten wir weiterhin im gleichen Umfang an.
Unser Einsatz für ein selbstbestimmtes Sterben
Sowohl auf politischer als auch auf praktischer Ebene setzen wir uns weiterhin für den selbstbestimmten, begleiteten Freitod ein. Ganz konkret befindet sich der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg in der Planung einer qualifizierten multiprofessionellen Beratungsstelle zur Suizidhilfe. Diese soll Menschen unterstützen, die erwägen, aus dem Leben zu scheiden, und ggf. auch deren Angehörigen offenstehen. Der Verband will dazu beitragen, dass unüberlegte Suizidversuche aus spontaner Verzweiflung, während psychischer Krisen und/oder aufgrund mangelnder Informationen über Alternativen (etwa aus der Palliativ- und Schmerzmedizin) möglichst vermieden werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden!