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Hospizstiftung legt Palliativgesetz vor, hält Hospizmodell für reformbedürftig

10. Nov 2008

Hospizstiftung legt Palliativleistungsgesetz vor

23. Mai 2006: Hospizstiftung legt Entwurf für Palliativleistungsgesetz vor Quelle: LexisNexis, Beitrag Nr. 93949 vom 24.05.2006:

“Die Deutsche Hospizstiftung hat zu ihrem zehnjährigen Jubiläum einen Gesetzentwurf zur Verankerung der Palliativversorgung vorgelegt. Damit will die Stiftung den Druck auf die Politik verstärken, das Recht auf professionelle palliative Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden gesetzlich zu garantieren. Der Ausbau der Palliativversorgung ist in der Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien als Ziel genannt. Nur 2,3 Prozent der Schwerstkranken und Sterbenden werden in Deutschland nach Angaben der Stiftung bislang professionell palliativ begleitet. Mit dem Gesetz könnte der Anteil auf 25 Prozent erhöht werden, hofft der Geschäftsführer der Deutschen Hospizstiftung Eugen Brysch. Bisher fehlt es dazu seinen Worten nach aber an entsprechenden Strukturen. Deshalb sieht der Gesetzentwurf vor, dass 660 ambulante Palliativdienste neu aufgebaut werden. Sie sollen jeweils aus zwei Ärzten, acht Palliativpflegekräften und einem Koordinator oder Case-Manager bestehen.
Rund 670 Millionen Euro sind für diese Strukturen nach Berechnungen der Stiftung nötig. Weil dafür im stationären Bereich gespart werden könnte, glaubt die Hospizstiftung, dass die Umsetzung des Gesetzes dennoch annähernd kostenneutral wäre.

Siehe auch: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24302

Der Gesetzentwurf der Deutschen Hospizstiftung wurde bisher einhellig von Verbänden und auch der (Gesundheits-)Politik begrüßt. Gesetzentwurf im Wortlaut unter: www.hospize.de/ftp/pal_lg_06.pdf


KAUCH (FDP) fordert: Palliativmedizin ausbauen Mut zu Leistungseinschränkungen oder Selbstbeteiligungen an anderer Stelle Quelle: Pressemitteilung Michael Kauch (FDP) vom 23.05.2006

” Schweres Leiden muss erträglicher gemacht und ein menschenwürdiges Sterben ermöglicht werden. Wir sehen hier eine ethisch begründete Priorität der Gesundheitspolitik: die Konzentration knapper Mittel auf die Schwächsten. Der Ausbau gerade der ambulanten Palliativmedizin wird zu Einsparungen im stationären Bereich führen. Dennoch ist insgesamt mit einer Kostensteigerung zu rechnen. Gleichzeitig ist die Grenze der Belastbarkeit der Beitragszahler erreicht. Wenn der Ausbau der Palliativmedizin nicht Wunschdenken bleiben soll, muss die Politik den Mut haben, im Interesse Schwerstkranker auch Leistungseinschränkungen oder Selbstbeteiligungen an anderer Stelle des Gesundheitswesens vorzunehmen. Die FDP ist dazu bereit. Besonders wichtig ist der FDP der Ausbau der ambulanten Palliativversorgung unterstützt durch interdisziplinäre Palliative Care Teams -, die Verbesserung der Ausbildung von Medizinern und Pflegepersonal sowie die Herausnahme der Palliativmedizin aus dem Fallpauschalen-System der Krankenhausfinanzierung.


Däubler-Gmelin (SPD) für Fortbildung von Hausärzten und integrierte Versorgung

Hausärzte sollten sich stärker als bisher in Schmerztherapie und Palliativmedizin fortbilden, hatte Prof. Herta Däubler-Gmelin, Ex-Justizministerin und Schirmherrin der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz anlässlich des Symposiums “Mensch sein Mensch bleiben” am 28.04. in Heidelberg gefordert.
Sie kritisierte: “Der Umgang mit Opiaten und stark wirkenden Schmerzmitteln, die beispielsweise bei Tumorpatienten in den letzten Lebenswochen eingesetzt werden müssen, ist vielen Hausärzten noch zu wenig vertraut”.
Siehe dazu: http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/05/11/086a0802.asp?cat=/politik


Artikel vom 31. Mai 2006, Lüdenscheider Nachrichten (Lokales)

Hospiz sucht stundenlang einen Arzt
Annähernd 20 Mediziner lehnen Hausbesuch ab. Osterkamp entsetzt

Von Hans Willms
LÜDENSCHEID Hans-Peter Osterkamp ist entsetzt. Und maßlos wütend. Stundenlang saß am Montagvormittag eine Krankenschwester am Telefon, um einen Arzt für eine Visite zu finden vergeblich. Erst am späten Nachmittag dann erklärte sich ein Mediziner bereit, die schwerkranke Frau aus Schwelm zu versorgen, die das Hospiz im Amalie-Sieveking-Haus am Morgen aufgenommen hatte. Annähernd 20 Kollegen hatten zuvor den erbetenen Hausbesuch abgelehnt.

“Uns geht es nicht darum, den Ärztestand zu verunglimpfen, aber so kann man doch nicht miteinander umgehen.” Hans-Peter Osterkamp als Leiter des Amalie-Sieveking-Hauses zeigte sich gestern sichtlich geschockt von dem Fall: “Mir war richtig schlecht. Ich hätte mich fast übergeben.” Besonders enttäuscht sei er auch von der kassenärztlichen Vereinigung, so Osterkamp. Per Fax hatte er diese am frühen Nachmittag über die bis dato vergeblichen Bemühungen seiner Krankenschwestern informiert. “Leider haben wir heute vergeblich versucht, eine entsprechende ärztliche Versorgung durch einen niedergelassenen Arzt sicherzustellen”, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: “Nun haben wir die deutliche Anfrage an ihre Selbstverwaltung, inwiefern hier nicht die Versorgung des Gastes sichergestellt werden muss, insbesondere vor dem Hintergrund bestehender vertraglicher Verpflichtungen.” Als Antwort faxte ihm die kassenärztliche Vereinigung lediglich eine Liste aller niedergelassenen Ärzte zurück mit der Bitte, doch auch bei den noch nicht kontaktierten Kollegen nachzuhaken.

Dr. Rainer Pfingsten als Vorsitzender der Vereinigung wies gegenüber den LN darauf hin, dass er das Fax persönlich erst am Dienstag erhalten habe. Natürlich nehme er den Fall ernst, sagte Pfingsten, aber sollten die Kollegen den erbetenen Hausbesuch begründet abgelehnt haben, seien ihm die Hände gebunden. Unabhängig davon sei er der Meinung, die Patientin sei aufgrund ihrer Krankheit und der erforderlichen Behandlungen besser im Krankenhaus aufgehoben. Dennoch werde er jetzt das persönliche Gespräch mit dem Hospiz-Leiter suchen, sagte Dr. Pfingsten. “Und ich werde auch noch einmal die Ärzte anschreiben, die den Hausbesuch abgelehnt haben.”

Hans-Peter Osterkamp befürchtet, dass das Hospiz über kurz oder lang wohl häufiger auf einen Arzt werde warten müssen. “Das ist wohl die böse Folge unserer Gesundheitspolitik.” Der Fall vom Montag habe eindeutig gezeigt, dass sich ein Hausbesuch für Ärzte offenbar nicht mehr lohne. Da helfe eben auch nicht der hippokratische Eid, den die Mediziner leisten müssen. Osterkamp: “Der gilt offenbar nur für den Notfall, aber nicht für den einfachen Hausbesuch.”