Päpstlicher Lebensschutz und Buschs Doppelmoral: Ethik nur für Reiche?
Quelle Tagesspiegel vom 29.03.: Wenn die Krankenhausrechnung nicht mehr bezahlt werden kann
” Sie setzen sich ein für eine “Kultur des Lebens”: den Begriff prägte Papst Johannes Paul der II, als er seine Ablehnung von Abtreibung und Sterbehilfe bekräftigte. Diese Sprachregelung finde sich seit der Wahl im vergangenen Jahr, bei der die fundamentalen Christen einen entscheidenden Faktor für Bush darstellten, verstärkt auch bei den Republikanern in Washington wieder. Wobei sie ein wenig seltsam klingen aus dem Mund eines Präsidenten, der in seiner sechsjährigen Amtszeit als Gouverneur von Texas 152 Todesurteile unterzeichnete auch Minderjährige und geistig Behinderte schickte er in die Todeszelle “Ebenfalls von Gouverneur Bush stammt das Gesetz, “demzufolge Krankenhäuser in Texas lebenserhaltende Maßnahmen gegen den Willen der Angehörigen einstellen können etwa wenn die Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können
Quelle spiegel-online vom 31.03.: Bush und Vatikan verdammen Sterbehilfe
Nach dem Tod der Koma-Patientin Terri Schiavo hat US-Präsident George W. Bush den vor 13 Tage erfolgten Abbruch der künstlichen Ernährung kritisiert. Auch Vertreter der katholischen Kirche griffen die Entscheidungen der Gerichte massiv an: “Ein Tod wurde willkürlich herbeigeführt”, sagte ein Sprecher des Papstes.
Der Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls teilte unterdessen mit, der Tod Schiavos sei durch eine inakzeptable “Verletzung des heiligen Natur des Lebens” verursacht worden. .
Washington Noch vor wenigen Tagen hatten US-Medien berichtet, dass Bush während seiner Amtszeit als Gouverneur von Texas ein Gesetz unterzeichnet habe, das im Widerspruch zu seinen jetzigen Äußerungen im Fall Schiavo stehe. Der “Advance Directives Act” aus dem Jahr 1999 erlaubte es Ärzten, sich über den Willen der Angehörigen eines Patienten hinwegzusetzen und Sterbehilfemaßnahmen zu beantragen
Quelle Tagesspiegel vom 24./25.03.: Große finanzielle Belastung für Familien
“Nach Expertenschätzungen werden in Berlin derzeit mehr als 400 Wachkomapatienten betreut. Zunächst bleiben die Betroffenen im Krankenhaus, wo Ärzte über Monate versuchen, das Bewusstsein wieder herzustellen. Gelingt dies nicht, werden die Patienten in ein Pflegeheim oder zu den Angehörigen nach Hause verlegt. Beides ist für die Familie eine große finanzielle Belastung. Denn Pflegeversicherung übernimmt nur einen Zuschuss. So kostet nach Angaben der Techniker Krankenkasse ein Tag im Spezialpflegeheim zwischen 150 und 200 Euro, also pro Monat bis zu 6.000 Euro. Die Pflegekasse zahlt monatlich aber nur maximal 1688 Euro. Falls eine eventuelle Rente nicht reicht, müssen die Angehörigen den Rest tragen oder das Sozialamt.