Protest bayrischer Katholiken gegen Europarat
Scharfe Kritik übten bayerische Katholiken am “Euthanasie-Vorstoß” des Europarats. Sie forderten außerdem, dass ein Gottesbezug in die Europäische Verfassung aufgenommen werden sollte.
München (www.kath.net / ILK) Die Diözesanräte und katholischen Verbände der sieben bayerischen Bistümer protestieren gegen Bestrebungen im Europarat, einen gesetzlichen Rahmen für aktive Sterbehilfe zu schaffen. Der Humanistische Verband Deutschland hatte ausdrücklich begrüßt, dass neben den Niederlanden und Belgien auch die 43 übrigen Mitgliedsstaaten in einer Empfehlung der Sozial- und Gesundheitskommission aufgefordert werden, gesetzliche Regelungen einzuführen. (siehe Newsletter patientenverfuegung.de vom 12. Sep.)
Helmut Mangold, der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, das die Diözesanräte und Verbände in Bayern repräsentiert, appellierte an alle Parlamentarier aus den Mitgliedsstaaten des Europarates, diesem Vorstoß zu widerstehen. Dies höhle die Würde des menschlichen Lebens in unverantwortlicher Weise aus. Gleichzeitig wurde die Forderung erhoben, dass in in der Präambel einer künftigen Europäischen Verfassung doch ein Gottesbezug verankert werden sollte. Es zeige sich, erklärte Mangold, wie notwendig ein Wertekanon sei, der sich auf Grundlagen stütze, welche die Europäische Union von sich aus nicht schaffen könne. Er wandte sich in diesem Zusammenhang gegen Versuche von Bundeskanzler Schröder und von Konventspräsident d’Estaing, eine Art “Diskutierverbot” über einzelne Punkte des vorgelegten Verfassungsentwurfes zu verhängen.
Bayerns Katholiken begrüßten daher sowohl die Bemühungen des Papstes als auch des italienischen Ministerpräsidenten und amtierenden Ratspräsidenten der Europäischen Union, Berlusconi, des Präsidenten der EU-Kommission Prodi und des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber, einen Gottesbezug in die Verfassung aufzunehmen. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden am 4. Oktober in Rom bei einer Regierungskonferenz unter anderem über die Verfassung sprechen.
Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=5945