Atemnot, quälende
Schwere Atemstörung; teils mit Erstickungsangst verbundene, subjektiv sehr belastende Empfindung, vermehrt Atemtätigkeit leisten zu müssen. Oft ist nicht Sauerstoffmangel die Ursache, sondern der zentral gesteuerte Atemantrieb wird durch vermehrtes CO2 im arteriellen Blut verstärkt. Zur Dämpfung steht als medikamentöse Therapie schnell wirkendes Morphin an vorderster Stelle: Die Empfindung, Atem holen zu müssen, wird dadruch nicht mehr als quälend empfunden, die Atemarbeit wird "ökonomisiert". Meist werden zusätzliche Beruhigungsmittel oder Narkotika verabreicht. Die durch die Dämpfung bewirkte Atemdrepession kann zwar zur "indirekten" Sterbehilfe führen. Die medikamentöse Maßnahme ist aber in der Palliativmedizin bei bedachter Anwendung gegen Atemnot (am Lebensende oder auch bei Amyothropher Lateralsklerose = Muskellähmung mit Erstickungsgefahr) das Mittel der Wahl – nicht die künstliche Beatmung.