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Neue Forsa-Umfrage

10. Nov 2008

Augsburg (DGHS, 16.07.2002) Forsa-Umfrage der DGHS: 82 % der Bundesbürger/innen für gesetzliche Regelung der Sterbehilfe

Die große Mehrheit der Bundesbürger/innen (82 %) ist der Meinung, dass die Sterbehilfe angefangen von der mitmenschlichen Sterbebegleitung bis hin zur Tötung Kranker auf Verlangen gesetzlich geregelt werden sollte. Dies ist das Ergebnis einer neuen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS). Im Vergleich zu früheren Umfragen (etwa April 2001) ist die ohnehin regelmäßig hohe Zahl der Befürworter einer gesetzlichen Regelung noch einmal um 7 Prozentpunkte angestiegen und erreicht damit einen bisher nicht da gewesenen Spitzenwert. Lediglich 15 % überdurchschnittlich häufig sind dies konfessionell gebundene Personen sowie Anhänger der CDU/CSU sprechen sich gegen eine solche Regelung aus. Die Unterschiede in den einzelnen Gruppen sind marginal, d. h., alle Bevölkerungsgruppen sprechen sich deutlich mehrheitlich für eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe aus.

Fast Drei Viertel der Bevölkerung (74 %) will sich im Sterben nicht allein auf Schmerzlinderung und Hospizangebote verlassen müssen, sondern befürwortet darüber hinaus gehende Möglichkeiten der Sterbehilfe. Lediglich 20 % halten demnach Schmerztherapie und Sterbebegleitung für absolut ausreichend. Die große Mehrheit der Menschen erteilt dagegen den Funktionsträgern aus Politik, Kirchen und Ärzteschaft, denen der bloße Ausbau dieser Sterbehilfe-Formen genügt, eine deutliche Absage.

Hochgerechnet mehr als 66 Millionen Menschen wollen, dass die Verantwortlichen in Deutschland weitergehende Möglichkeiten der Sterbehilfe anstreben. Die von Sterbehilfe-Gegnern immer wieder vorgebrachte ‘Alternative’, wonach der flächendeckende Aufbau von Hospizangeboten und Palliativstationen die Wünsche nach auch aktiver direkter Sterbehilfe verstummen lasse, wird laut Umfrage zurückgewiesen. Auch bekennende Christen schließen sich einem solchen Denken nicht an: 74 % der Protestanten und 68 % der Katholiken plädieren für weitergehende Sterbehilfe-Möglichkeiten. Zu viele Menschen sind sich offenbar inzwischen bewusst geworden, dass die bestehenden Hilfsangebote allein keineswegs immer einen qualvollen Sterbeprozess verhindern können.

Die neue Forsa-Umfrage belegt, dass immer mehr Menschen hier Handlungsbedarf
sehen: Das existenzielle Thema Sterbehilfe soll endlich öffentlich im Bundestag diskutiert werden, meinen 86 % der Bevölkerung. Dass sich die Politik überhaupt mit der Sterbehilfe befasst, scheint dabei wichtiger zu sein als die Frage, wie eine gesetzliche Regelung weitergehender Sterbehilfemöglichkeiten in Deutschland im Einzelnen aussehen könnte: Beim Blick auf die Nachbarländer halten 47 % der Bevölkerung eine Orientierung eher am Schweizer Modell der ärztlichen Freitod-Beihilfe für sinnvoll, während 43 % eher das niederländische Modell der aktiven Sterbehilfe bevorzugen.

Alle Einzelergebnisse und Fragestellungen finden Sie im Internet unter Forsa-Umfrage 2002