Organspende: Entscheidungslösung kommt – Debatte beginnt erst
Die Bundestagsfraktionen sind sich (ausnahmsweise einmal ) alle einig: Die "Entscheidungslösung" zur Erhöhung der Organspendebereitschaft in Deutschland soll 2012 kommen. Die Debatte aber hat eben erst begonnen: Um die Vereinbarkeit bestimmter, Intensivmedizin ablehnender Patientenverfügungen mit der Möglichkeit einer Organspende.
Ein Untersuchungsbefund des Deutschen Krankenhausinstituts dazu von 2009 war vom Auftraggeber, der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) mit gutem Grund bisher nicht veröffentlicht worden.
Der Tagesspiegel vom 15.12.2011 berichtet:
„ … Die Zahl möglicher Spender nämlich ist dem Befund zufolge wesentlich niedriger als bislang angenommen. Und ursächlich für die geringe Quote sind weniger organisatorische Defizite in den Kliniken als der Widerstand von Angehörigen, die zunehmende Bedeutung der Palliativmedizin und die hohe Zahl von Patientenverfügungen. Immer mehr Patienten wehren sich gegen Intensivstation und Lebensverlängerung um jeden Preis. Dadurch kommen sie für eine Transplantation, die auf bestmöglich erhaltene Organe angewiesen ist, gar nicht infrage.
Den Auftrag für das Gutachten hat das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) Ende 2009 erhalten – also vor der aktuellen Debatte um eine Reform des Transplantationsgesetzes. Doch das Problem stagnierender Spenderzahlen trieb die DSO schon damals um….“
Siehe auch den Beitrag des Vizepräsidenten des Humanistischen Verbandes Erwin Kress: http://humanismus-aktuell.de/sites/humanismus-aktuell.de/files/medien/pdfs/text_26_kress_organspende1.pdf
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