Tödliche Medikamente dürfen in Oregon weiter verschrieben werden
US Berufungsgericht bestätigt Recht auf Sterbehilfe
Oregon: Tödliche Medikamente dürfen weiter verschrieben werden
San Francisco (pte, 27. Mai 2004) Ein US-Berufungsgericht hat den Versuch der Bush Administration, Ärzte in Oregon an der Sterbehilfe zu hindern, blockiert. Justizminister John Ashcroft hatte angeordnet, dass die Ärzte dieses Staates ein Gesetz ignorieren sollten, das ihnen erlaubt, tödliche Medikamentendosen zu verschreiben. In einer Zwei-zu-Eins-Entscheidung hat der Ninth Circuit Court of Appeals http://www.ce9.uscourts.gov entschieden, dass Ashcroft seine Befugnisse überschritten hat. Seit 1998 haben laut BBC mindestens 170 Menschen die Möglichkeit der Sterbehilfe in Anspruch genommen. Der so genannte Death with Dignity Act wurde von den Wählern des Bundesstaates zweifach befürwortet.
Die Richter stellten in ihrer Urteilsbegründung fest, dass das versuchte Eingreifen von Ashcroft in historisch gewachsene Rechtstraditionen in Widerspruch mit der demokratischen Auseinandersetzung mit einem ärztlich unterstützten Suizid stehe. Oregon ist der einzige amerikanische Bundesstaat, der über ein entsprechendes Gesetz verfügt. Ashcroft hatte seine Direktive im Jahr 2001 erlassen. Sie argumentierte, dass der Einsatz von Medikamenten, die unter den Controlled Substances Act fallen, für die Sterbehilfe medizinisch nicht legitim sei. Ärzten und Apothekern, die tödliche Medikamentendosen verschrieben, sollten die Zulassungen entzogen werden.
Quelle: www.pressetext.de vom 27.05.2004