Viel guter Wille, wenig Geld zur Palliativmedizin
(Quelle: Ärztezeitung)
Ärztekammer Niedersachsen will 2004 Akademie für palliativmedizinische Versorgung gründen / Positionspapier vorgestellt
HANNOVER (cben). Viel guter Wille, aber wenig Geld und eine zersplitterte Organisation die Palliativ-Medizin in Niedersachsen leidet unter der uneinheitlichen Struktur dieses Medizinzweiges im Land.
Dieser Auffassung ist Dr. Rolf Holbe vom Ausschuss für integrierte Versorgung der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN). Um das zu ändern, hat die AKN beschlossen, eine Akademie für Palliativmedizin zu gründen. Die Akademie soll der Fort- und Weiterbildung von ärztlichen und nichtärztlichen Berufsgruppen dienen und der Palliativ-Bewegung in Niedersachsen mehr Durchsetzungskraft verleihen. Die finanzielle und personelle Ausstattung sei noch nicht beschlossen, hieß es.
‘Es ist unser Ziel, die palliative Medizin als vierte Säule der medizinischen Versorgungsstruktur zu etablieren. Jeder Patient hat das Recht auf eine interprofessionelle palliativmedizinische, das Sterben erleichternde Versorgung,’ heißt es in der Präambel zum Positionspapier der Akademie. Zehn Forderungen werden im Papier formuliert: zum Beispiel interprofessionelle und -disziplinäre Zusammenarbeit, Schaffung integrativer Strukturen und eine angemessene Vergütung durch die Kassen. Die ÄKN fordert von den Krankenkassen ‘die palliativmedizinische Versorgung ganz oben in der Prioritätenliste zu platzieren’.
‘Um diesen Zielen näher zu kommen, müssen wir auch Grundsatzfragen klären’, sagte Holbe. Wolle man die palliative Medizin in die Regelversorgung befördern, müsse man den Kassen gegenüber klipp und klar Position beziehen, und genau sagen, welcher Bedarf besteht, sagte Holbe.